Ja, ich bin eine Fußballfanin.
Eine Fußballweltmeisterschaft war für mich, seit meiner Jugend,
immer etwas ganz Besonderes.
Die schönste WM war für mich die WM in Brasilien.
Gemeinsam mit brasilianischen Freunden konnte ich Spiele
in Brasilien live miterleben.
Gemeinsam mit meinem Mann war ich sogar im Stadion
bei tollen Fußballspielen mit dabei.
Dass die WM 2022 in Katar stattfindet, hat mir von Anfang an nicht gefallen.
Ich hatte arge Zweifel, dass das der richte Ort dafür ist.
Meine Befürchtungen haben sich nicht nur bestätigt,
sie wurden sogar übertroffen.
In Katar werden Menschenrechte mit Füßen getreten und Homosexualität
wird unter Strafe gestellt.
Homosexuelle Menschen werden als geisteskrank betitelt.
Schon beim Bau der Stadien wurde der Tod tausender Gastarbeiter in Kauf
genommen.
Ich verstehe nur zu gut, dass alle Fußballer, die für diese WM nominiert wurden,
dieses Turnier spielen möchten.
Für viele ist es die einzige Chance in ihrem Leben, einmal Weltmeister zu werden.
Alle Mannschaften die bei diesem Turnier antreten, sollten unbedingt Flagge
zeigen. Sie müssen der Welt zeigen, dass Menschenrechte niemals
verletzt werden dürfen und dass Homosexualität so normal ist, wie Kaugummi kauen.
Erschreckend ist für mich, dass die Fifa (Internationaler Verband des Association Football)
den Spielern jetzt verbietet, ein Zeichen gegen Menschenrechtsverletzungen zu setzen.
Den Spielern wird verboten, eine Armbinde zu tragen, die sich gegen Rassismus ausspricht.
Beim Tragen der Armbinde könnten die Spieler mit einer Gelbe Karte bestraft werden.
Aus Angst vor der Gelben Karte haben die Mannschaften auf das Tragen der One-Love-Binde verzichtet.
Da lobe ich mir das Verhalten der iranischen Fußballmannschaft.
Als vor ihrem ersten Turnierspiel die Nationalhymne des Irans gespielt wurde, sangen sie nicht mit.
Ihre Münder blieben demonstrativ geschlossen.
Für diese vorbildliche Aktion der iranischen Fußballer, gegen Menschenrechtsverletzungen in ihrem Land,
werden sie wahrscheinlich hohe Strafen bekommen.
Vielleicht haben die Spieler mit dieser Aktion sogar ihr Karriereende in Kauf genommen.
Wie lächerlich klingt da doch die Angst vor einer Gelben Karte?
Und selbst, wenn die Mannschaften vom Turnier ausgeschlossen würde,
hätten sie ein wichtiges Zeichen gesetzt.
Ein Weltmeistertitel in so einem Turnier, ist leider nichts mehr wert, wenn man sich
von Rassisten erpressen lässt.
Bitte, liebe deutsche Nationalmannschaft, steht auf.
Zeigt der Welt, dass Deutschland bunt ist und Rassisten keine Bühne gibt.
Lasst euch nicht einschüchtern und lasst euren Kapitän die One-Love-Binde tragen.
Setzt ein Zeichen!
Ansonsten könntet ihr euch über einem eventuellen Turniersieg niemals richtig freuen.
Susanne
FreiRaum
weiblich#anders#wunderbar
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