Museum KZ Stutthof: Wenn im Urlaub die Tränen fließen

 

Vor ca. 20 Jahren bin ich schon mal dort gewesen.

Ich wollte nochmal an den Ort,

an dem mir unsere grausame Geschichte

schonungslos gezeigt wird.

 

Der Ort heißt Stutthof und liegt an der polnischen

Ostsee, ca. 50 Kilometer von Danzig entfernt.

Im Museum KZ Stutthof habe ich die Grausamkeiten

des 2. Weltkriegs gesehen und gespürt.

 

Etwa 110.000 Menschen waren insgesamt in diesem Konzentrationslager

inhaftiert.

Davon sind ungefähr 65.000 Menschen umgekommen.

 

Gleich in einer der ersten Baracken sieht

man einen Berg mit tausenden Schuhsohlen.

Die Schuhsohlen gehörten Menschen,

die im KZ Stutthof getötet wurden.

Beim Anblick des Fotos von den

kleinen Kinderschuhsohlen,

stiegen mir die Tränen in die Augen.

 

Ich habe auch einen Brief von einer Frau entdeckt,

die Standislava heißt.

Sie bittet in dem Brief an eine Anna

um Lebensmittel.

In diesem Brief konnte ich Standislavas

ganze Verzweiflung spüren.

 

Ich habe in deutscher Schrift eine Aufforderung

gelesen, dass alle polnischen Menschen ausgerottet

werden sollen.

In Danzig wurden nach der Ausrottung die

polnischen Geschäfte von Deutschen besetzt.

Diese schrecklichen Vorkommnissen berühren

und beschämen mich sehr:

Meine Oma hat damals in Danzig in der Rosengasse

ein Geschäft übernommen.

 

Ein charakteristisches Merkmal von Stutthof waren

die Waggons der Schmalspurbahn.

Darin wurden Häftlinge und Baumaterialien

befördert.

Das grausamste waren die Gaskammerwaggons.

In denen wurden jüdische Frauen getötet und direkt

zum Krematorium gefahren.

 

Beim Anblick der Gaskammer und des Krematoriums

von Stutthof fühlte ich nur noch Trauer und Wut.

 

Der Eintritt in das Museum KZ Stutthof ist kostenlos.

Jeder kann sich diesen traurigen Ort anschauen.

 

Ich weiß nicht, woher soviel Hass auf Menschen

kommen  konnte.

Ich verstehe auch nicht, warum heute in Deutschland

wieder Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass

geschürt werden.

 

Im KZ Stutthof habe ich Grausamkeiten gesehen

und gespürt, die hoffentlich kein Mensch

auf der ganzen Welt jemals wieder

erleiden muss.

 

Susanne

 

FreiRaum

weiblich # anders # wunderbar

 


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